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Christbaum vor Kita abgestellt = Hausfriedensbruch?

1 Dez. 2024 | Alle Kategorien, Strafrecht - Strafverteidigung

Mit Urteil des Amts­ge­richts Ham­burg vom 19.11.2024 (Az. 247 Cs 92/23) ist ein Gärt­ner, der auf dem Grund­stück einer Kin­der­ta­ges­stät­te unge­fragt einen Weih­nachts­baum auf­ge­stellt hat­te, zu einer vier­stel­li­gen Geld­stra­fe wegen Haus­frie­dens­bruch ver­ur­teilt worden. 

Der Geschäfts­füh­rer eines Gar­ten­pflan­zen­an­bie­ters hat­te kurz vor Weih­nach­ten im Jahr 2023 auf dem umzäun­ten Gelän­de der Kin­der­ta­ges­stät­te zur Nacht­zeit einen gro­ßen Weih­nachts­baum auf­ge­stellt und Geschen­ke dar­un­ter gelegt. Die Füh­rungs­rie­ge der Kita erstat­te­te dar­auf­hin Straf­an­zei­ge wegen Haus­frie­dens­bru­ches und stell­te gegen den Gärt­ner Straf­an­trag. Die Staats­an­walt­schaft Ham­burg hat­te im Ver­lauf des Ver­fah­rens ange­bo­ten, den ursprüng­lich durch das Amts­ge­richt Ham­burg erlas­se­nen Straf­be­fehl gegen eine Zah­lung in Höhe von 500,- Euro ein­zu­stel­len. Das hat­te der Gärt­ner jedoch abge­lehnt, sodass der Fall vor Gericht ver­han­delt wer­den mussten.

In der Haupt­ver­hand­lung argu­men­tier­te der Gärt­ner bzw. des­sen Ver­tei­di­ger unter ande­rem, dass das Tor des Zauns nicht abge­schlos­sen gewe­sen sei und es auch kein ent­spre­chen­des Schild gege­ben habe. Die Staats­an­wäl­tin bemän­gel­te hin­ge­gen die feh­len­de Ein­sich­tig­keit des ange­klag­ten Gärtners. 

Ob das Ver­fah­ren schnell been­det wer­den kann, ist frag­lich, da der ange­klag­te Gärt­ner das Urteil gege­be­nen­falls in der nächst­hö­he­ren Instanz über­prü­fen las­sen will.

Andre­as Tho­m­al­la
Rechts­an­walt | Fach­an­walt für Straf­recht
Augs­burg